Weitere Unterformen gestörten Essverhaltens

Chewing and spitting

Probleme mit dem Essverhalten können sich vielfältig darstellen. Deshalb werden immer wieder neue Syndrome beschrieben. Syndrome nennt man die Zusammenfassung verschiedener Krankheitsanzeichen. Eines dieser neuen Syndrome nennt man "Chewing and spitting". Dabei wird die Nahrung nur gekaut und wieder ausgespuckt und nicht heruntergeschluckt.

Night-Eating-Syndrom

Unter dem Begriff Night-Eating-Syndrom (NES) versteht man eine Nahrungsaufnahme, die sich stark in die Abend- und Nachtsunden verschiebt. Etwa ein Viertel der täglichen Kalorienaufnahme findet nach dem Abendessen statt. Das NES ist hauptsächlich bedingt durch psychischen Stress. Morgendliche Appetitlosigkeit, Schlafstörungen sowie depressive Stimmung können die Folge von diesem Essverhalten sein. Bislang gibt es jedoch keine einheitliche Definition zum Night-Eating-Syndrom.

Orthorexia nervosa

Die Bezeichnung Orthorexia nervosa (griechisch: orthos= richtig, orexis= Appetit) steht für einen krankhaften Zwang, sich gesund zu ernähren. Entscheidend ist die Qualität des Essens und nicht die Quantität. Die subjektiv als ungesund eingestufte Nahrung wird dabei strikt vermieden, entsprechend begrenzt ist häufig die Nahrungsauswahl. Viele Betroffene meiden Essen in Gesellschaft oder Speisen die sie nicht selbst zubereitet haben und isolieren sich dadurch immer mehr. Auf psychischer Ebene treten u.a. Symptome von Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, sowie Depression auf. Auf körperlicher Ebene kann Untergewicht vorliegen und es können alle Formen von Mangelerscheinungen beobachtet werden. Ärztlicherseits kann Orthorexia nervosa unterschiedlich eingestuft werden: z. B. als Vorstufe einer Magersucht oder als Teilsymptom einer Essstörung. 

Je nach Ausprägung gehen die genannten Syndrome mit erheblichen Leidensdruck und Kontrollverlust einher. Eine therapeutische Unterstützung ist oftmals notwendig, um den bestehenden Leidendruck zu verringern sowie zu einem ausgewogenen Essverhalten zurückzufinden.

Sport-Anorexie und Sport-Bulimie 

Tendieren Menschen mit Anorexie zu übermäßiger sportlicher Aktivität, spricht man von Sport-Anorexie. Analog dazu nennt man übermäßigen Sport in Kombination mit Bulimie Sport-Bulimie. Bei diesen Sonderformen von Essstörungen ist das Erscheinungsbild geprägt von deutlich überhöhter sportlichen Aktivität. Die gewichtsreduzierenden Maßnahmen wie Nahrungsrestriktion, Erbrechen oder Abführmittel spielen dabei weniger eine Rolle. Die sportliche Aktivität ist geprägt durch ein striktes Sportprogramm im Sinne einer Zwangshandlung und nicht durch Freude an der Bewegung. Nichteinhaltung des selbst vorgeschriebenen Sportprogramms führt oft zum schlechten Gewissen und einer negativen Stimmungslage. In der therapeutischen Behandlung ist es wichtig, dem übermäßigen Bewegungsdrang entgegenzuwirken, eine achtsame Beziehung zum Körper aufzubauen und angemessene Balance von Anspannungs- und Entspannungsphasen zu finden.

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