…und musste mir einen zentralen Venenkatheter (ZVK) ohne Betäubung am Hals legen lassen. Es war die Hölle oder besser gesagt der Tiefpunkt meines Lebens im Kampf gegen die Essstörung.
Das Leben mit Anorexie verschafft einem die vermeintliche Kontrolle über das Leben. Diesen Trugschluss musste ich schmerzlich erkennen als ich auf dem OP-Tisch lag. Ein grünes Tuch über meinem Kopf, mit nur einem Ausschnitt am Hals. Ohne Betäubung, da der Puls schon so niedrig war. Ein Schnitt und dann wird der Schlauch des Katheters in Richtung des Herzens durch die Vene gestopft. Machtlos, am Ende meiner körperlichen & mentalen Kräfte, tatsächlich hatte ich die Macht oder Kontrolle über mich verloren! Das Kämpfen um das rohe Überleben hatte begonnen. Ich war nicht mehr Herr oder eher Dame meiner Sinne. Die künstliche Nahrung floss Tag ein Tag aus durch den Katheter. Ein Dasein in Watte gepackt auf einem Krankenhauszimmer…